Über die Berge und über das Meer

Über die Berge und über das Meer In den ersten Tagen des Frühlings wartet die 14-jährige Soraya sehnsüchtig auf das Kommen der Nomaden. Jedes Jahr um diese Zeit treiben sie ihre Schafe und Ziegen an dem kleinen afghanischen Bergdorf vorbei, in dem sie lebt. Und mit ihnen kommt Tarek, der Nomadenjunge, der so wundervolle Geschichten zu erzählen weiß. Aber so oft sie auch in die Hügel hinaufsteigt, um nach ihm Ausschau zu halten: In diesem Jahr bleiben die Staubfahnen aus, die die Herden sonst schon von Weitem ankündigen.

Soraya hat jedoch noch andere Sorgen. Als siebte Tochter ihrer Eltern wurde sie, um die Ehre der Familie zu retten, bei ihrer Geburt nach einem alten Brauch zum Jungen erklärt. Nun steht ihre Rückverwandlung zum Mädchen bevor, denn wie ihre Schwestern soll sie bald verheiratet werden. Doch die Taliban haben erfahren, dass sie sich noch immer wie ein Junge frei außerhalb des Hauses bewegt. Eines Nachts dringen sie in das Haus von Sorayas Familie ein und drohen, sie zu töten, falls sie sich in Zukunft nicht so verhalte, wie es ihr zustehe. Ihr Vater beschließt, sie zu ihrem Schutz fortzuschicken, zu einem Freund in die Türkei.

Ein ganzes Stück von Sorayas Dorf entfernt, in der Steppe, hat auch Tarek mit großen Gefahren zu kämpfen. Von klein auf ist er dafür zuständig, verirrte Schafe aufzuspüren und zur Herde zurückzubringen. Dabei hat er zwei Feinde: die Wölfe, die in den Hügeln lauern, und die Minen, die nach Jahrzehnten des Krieges überall im Land vergraben sind. Diese Feinde und der Klimawandel, der dazu führt, dass die Bäche versiegen und die Weideflächen verdorren, lassen die Herde seines Vaters immer weiter zusammenschrumpfen.

Außerdem erfährt Tarek, dass die Taliban ihn beobachten. Da seine Fähigkeiten als Spurenleser sie beeindrucken, geben sie seinem Vater zu verstehen, dass Tarek in Zukunft als Kundschafter für sie arbeiten soll. Auch Tareks Vater beschließt daraufhin, ihn nach Westen zu schicken, um ihn vor diesem Schicksal zu bewahren, und zwar nach Deutschland, zu einem Verwandten, der dort lebt.

Unabhängig voneinander und ohne vom Schicksal des anderen zu wissen, machen Soraya und Tarek sich auf den Weg nach Westen. Es ist eine Reise mit vielen Gefahren, auf der sie sich oft ganz nahe sind, ohne es zu ahnen. Schleuser, Banditen und Polizisten machen ihnen das Leben schwer, aber sie bekommen auch Hilfe in Situationen, in denen sie nie damit gerechnet hätten. Es geht über die Berge und über das Meer. Werden sie ihr Ziel erreichen? Was wartet dort auf sie? Und: Werden sie sich jemals wiedersehen?

Auszeichnungen
  Deutscher Jugendliteraturpreis 2020 (Nominierung)
  Buch des Monats Mai 2019 (Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur)
  Luchs des Monats Mai 2019 (DIE ZEIT und Radio Bremen, Empfehlung Jugendbuch)
  Ulmer Unke 2019 (Sonderpreis)

Rezensionen
  5plus - Das Magazin der Buchhandlungen
  Allmende
  Arbeitsgemeinschaft Jugendliteratur und Medien der GEW Hessen
  Arbeitsgemeinschaft Jugendliteratur und Medien der GEW Sachsen-Anhalt
  Badische Neueste Nachrichten
  boys&books
  Brigittes Kinderbücherei
  Buchmarkt
  Bücherkinder
  Büchertreff
  Der Deutschunterricht
  Deutschlandfunk
  Die Vor-Leser
  Falter
  Fundevogel
  Gelesen und gehört
  Jugendbuch-Couch
  Jugendbuchtipps.de
  Kapitelreise
  Kinderohren
  Kinder- und Jugendmedien
  Kolibri
  Lesefuchs
  Lesen Bayern
  Lesepunkte
  Literaturwerkstatt-Kreativ
  LizzyNet
  LovelyBooks
  Medienprofile
  Neue Buchtipps
  Nordbayerischer Kurier
  Österreichisches Bibliothekswerk
  Pinselfisch
  Schmitzkatze - Das Lesemagazin
  Süddeutsche Zeitung
  Topic
  UNO-Flüchtlingshilfe
  WasLiestDu?
  WAZ
  www.derraum.de