Der 14-jährige Miguel aus einem Dorf in den Bergen von Guatemala bricht auf, um seine Mutter wiederzufinden. Vor Jahren hat sie ihn und seine Schwester Juana zurückgelassen, um in die USA zu gehen und dort zu arbeiten. Viele Jahre bleibt sie in der Fremde – und kehrt nie zurück, obwohl sie es so oft verspricht. Nun will Miguel sich nicht länger vertrösten lassen. Er will herausfinden, was ihr Verschwinden zu bedeuten hat. Liebt sie ihn und seine Schwester nicht mehr? Waren die Erklärungen in ihren Briefen, warum sie nicht zurückkommen kann, nur Lügen? Was hat es mit diesem Land, in dem sie nun lebt und über dessen Reichtum man sich solche Wunderdinge erzählt, auf sich?
Schweren Herzens lässt er seine Schwester zurück und macht sich auf den langen Weg nach Norden. An der Grenze zu Mexiko trifft er andere, die das Gleiche vorhaben wie er: den geheimnisvollen Fernando, den kleinen Ángel, die kluge Jaz und den wortkargen Emilio. Sie beschließen, die Reise gemeinsam zu versuchen. Alle sind getrieben von der Sehnsucht nach Menschen, die sie verloren haben – und von der Hoffnung auf ein besseres Leben.
Die einzige Möglichkeit, Mexiko zu durchqueren, sind die Güterzüge. Schnell wird Miguel und den anderen klar, dass sie nur Teil eines viel größeren Trecks sind, der nach Norden rollt. Viele Tausende sind als blinde Passagiere auf den Zügen unterwegs. Und große Gefahren warten auf sie. Ein Fehltritt beim Aufspringen auf die Waggons, eine Unachtsamkeit auf den Dächern, ein leichtsinniger Schlummer in der Nacht – und ihr Leben kann vorbei sein. Korrupte Polizisten und geldgierige Räuberbanden machen Jagd auf sie. Sie leiden unter Hunger und Durst, unter der Hitze im Dschungel, der Kälte im Gebirge und der Trockenheit in der Wüste.
Miguel ist froh, dass die anderen bei ihm sind. So sehr sie sich von ihm unterscheiden, werden sie doch schon bald die besten Freunde, die er jemals hatte. Und noch etwas findet er heraus: Mag dieses Land, das sie durchqueren, noch so abweisend und feindselig erscheinen – in den schlimmsten Momenten findet sich oft gerade dort Hilfe, wo man es am wenigsten erwartet. Er ist hin- und hergerissen zwischen Verzweiflung und Hoffnung, Wut und Dankbarkeit.
Als er und die anderen schließlich Nuevo Laredo erreichen, die Grenzstadt am Rio Bravo, sind sie nicht mehr die Gleichen wie zu Beginn der Reise. Viele Lektionen haben sie lernen müssen – und die härtesten stehen ihnen noch bevor. Um die Grenze zu überqueren, die wie eine Festungsmauer gesichert ist, müssen sie Dinge tun, die sie nie tun wollten. Auch ihre Freundschaft wird auf eine harte Probe gestellt. Mehr als einmal zweifeln sie, ob es all das wert ist. Doch schließlich ist sie da: die Nacht der Entscheidung, in der sie über den Fluss setzen ...
Schätzungsweise 50.000 Kinder und Jugendliche aus Mittelamerika sind ständig auf den Güterzügen in Mexiko unterwegs, um sich zu ihren Angehörigen in den USA durchzuschlagen. Ihre Reise gehört nach Ansicht von Amnesty International zu den »gefährlichsten der Welt«. Trotzdem lassen sie sich nicht abschrecken, denn der Leidensdruck ist groß. Sie wollen nicht akzeptieren, auf Dauer von ihren Eltern oder Geschwistern getrennt zu sein. Und sie wollen sich auch nicht damit abfinden, dass es angeblich ihr Schicksal sein soll, auf ewig in Armut zu leben.
Der Roman »Train Kids« widmet sich diesem hierzulande noch wenig bekannten Kapitel der Armutsmigration von Kindern und Jugendlichen. Er beruht auf intensiven Recherchen vor Ort in Mexiko, auf vielen Gesprächen sowohl mit den betroffenen Jugendlichen selbst als auch mit den Mitarbeitern von Hilfsorganisationen. Er zeigt an einem konkreten Beispiel, was Armut und zerrissene Familienverhältnisse Kindern antun können – wie sie zugleich aber den Mut und die Energie aufbringen, sich mit aller Kraft gegen ihr Schicksal zu stemmen.
Auszeichnungen:
Nominierung für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2016
Auszeichnung mit dem Friedrich-Gerstäcker-Preis 2016
Auszeichnung mit dem katalanischen Jugendliteraturpreis Protagonista Jove 2018
Aufnahme auf die Empfehlungsliste für den Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreis 2016
Auszeichnung als Buch des Monats April 2015 (Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur)
Aufnahme auf die Liste Die besten 7 Bücher für junge Leser im März 2015 (Deutschlandfunk)
Aufnahme auf die Liste The White Ravens 2015 (Internationale Jugendbibliothek)
Rundfunkfeatures:
Deutschlandfunk, »Bücher für junge Leser«
Deutschlandradio, »Buchkritik«
Rezensionen und Artikel:
1000 und 1 Buch
Amnesty Journal
Arbeitsgemeinschaft Jugendliteratur und Medien der GEW Niedersachsen
Arbeitsgemeinschaft Jugendliteratur und Medien der GEW Nordrhein-Westfalen
Basler Bildungsserver (eduBS)
Buch & Maus
Buchhandlung am Amtshaus
Buchhandlung Gerd Stiebert
Buchhandlung Till Eulenspiegel
Buchhaus Stern-Verlag
Buchladen Neuer Weg
BuchMarkt
Buchprofile/Medienprofile
Bücher leben!
Bücherfresser
Bücherkinder
Bücherwürmer Archives
Bundesverband Leseförderung
Der Evangelische Buchberater
Deutschlandradio
ECHT
ekz-bibliotheksservice
Elternweb
eselsohr
Evangelische Büchereien im Rheinland
Für Arbeit und Besinnung
GEOlino
Hits für Kids
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Kilifü - Almanach der Kinderliteratur 2015/16
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