Edelweißpiraten

Edelweißpiraten Der 16-jährige Daniel trauert um seinen kürzlich verstorbenen Großvater. Auf dem Friedhof bemerkt er einen alten Mann, der ihn zu beobachten scheint. Er kommt mit ihm ins Gespräch und schließlich besucht er ihn. Anfangs stößt ihn die ärmliche Umgebung, in der der Mann lebt, ab. Doch mit der Zeit entsteht ein Band zwischen ihnen und sie bemerken, dass sie trotz des Altersunterschiedes verwandte Geister sind.

Schließlich überlässt der Mann Daniel die Tagebuchaufzeichnungen, die er über seine Erlebnisse unter dem Nationalsozialismus verfasst hat. Der Junge liest sie, erst lustlos, dann mit wachsender Spannung, schließlich ist er fasziniert davon. Eine Geschichte entrollt sich vor ihm, von der er bisher nichts wusste und die er nie für möglich gehalten hätte.

Die Aufzeichnungen erzählen, wie der alte Mann aufgrund verschiedener Erlebnisse in seiner Jugend eine Abneigung gegenüber dem Nationalsozialismus entwickelt. Er verlässt die HJ und schließt sich einer Clique von Arbeiterjugendlichen an, die sich »Edelweißpiraten« nennen. Mit ihrem Freiheitsdrang und ihrem provokativen Auftreten geraten sie schnell in Konflikt mit dem Regime. Was mit romantischen Fahrten, Lagerfeuerabenden und übermütigen Keilereien gegen die HJ beginnt, wird zum blutigen Ernst, als sich SS und Gestapo der Jugendlichen annehmen.

Dies ist der Punkt, an dem ihr politischer Bewusstwerdungsprozess einsetzt. Sie erkennen, dass nicht nur ihre persönliche Freiheit beschnitten wird, sondern die NS-Herrschaft an sich ein Unrechtssystem darstellt. Schritt für Schritt wird aus ihrer jugendlichen Rebellion politischer Widerstand. Die Unterdrückungsinstanzen des Regimes schlagen mit aller Härte zurück. So führt der Weg der Edelweißpiraten bis in die Folterkeller der Gestapo und gegen Ende des Krieges in die Illegalität. Schließlich bezahlen viele der Jugendlichen diesen Weg mit ihrem Leben.

Das ist die Geschichte, die Daniel liest. In seinen Gesprächen mit dem alten Mann gewinnt sie noch an Lebendigkeit. Er sieht den Alten nun mit anderen Augen. Er findet einen Weg aus der Orientierungslosigkeit, in die der Tod seines Großvaters ihn gestürzt hat. Und am Ende erkennt er, was die Edelweißpiraten mit ihm selbst und seiner eigenen Geschichte zu tun haben.

Auszeichnungen:
  Landesbildungsserver Baden-Württemberg: Buch des Monats März 2013
  Kolibri-Bestenliste 2013

Rundfunkfeatures:
  WDR 3, Kulturmagazin »Resonanzen«
  WDR 5, Kulturmagazin »Scala«

Bearbeitung für die Bühne am Comedia Theater Köln:
  Ankündigung
  Besprechung »Junge Bühne«
  Besprechung »Meine Südstadt«

Rezensionen:
  Arbeitsgemeinschaft Jugendliteratur und Medien
  Buchmarkt
  Coopzeitung
  Eselsohr
  Geschichte Lernen
  Immer mit Buch-Blogspot
  Jugendschriftenausschuss des BLLV-Mittelfranken
  Junges Buch
  KingKalli
  Kölner Illustrierte
  Kölner Stadt-Anzeiger
  Kulturradio für Kinder
  Leseforum Bayern
  Literaturschock
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  Zukunft braucht Erinnerung
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